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WP5 Sozio-ökonomische Bewertung / Technikfolgenabschätzung

Die Ergebnisse dieses Arbeitspaketes unterstützen die Entscheidungen für Entwurf und Realisierung wasserwirtschaftlicher Anlagen in Bezug auf ökologische, ökonomische, soziale und institutionelle Indikatoren und Randbedingungen. 
 
Die sozioökonomische Analyse gibt Aufschluss über die Lebensbedingungen in der Untersuchungsregion. Ziel ist es, Probleme der Bevölkerung im Hinblick auf die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung zu ermitteln, diese räumlich differenziert zu analysieren und Lösungsmöglichkeiten zur Verbesserung der Lebensbedingungen zu erarbeiten. Dies umfasst neben der Analyse der sozialen und ökonomischen Situation der Zielbevölkerung und ihrer Bereitschaft und Fähigkeit, sich an den Kosten eines IWRM zu beteiligen bzw. bei der Implementierung mitzuarbeiten auch die Identifizierung rechtlicher Rahmenbedingungen und vorhandener Wasserquellen und Organisationsformen des Wasser- und Abwassermanagements. Weiterhin soll der Bedarf an zusätzlichem Trink- oder Brauchwasser und weiteren Sanitäreinrichtungen und Entsorgungs- oder Wiederaufbereitungsanlangen ermittelt sowie die Auswirkungen eines verbesserten IWRM auf die Lebensqualität der Bevölkerung und die Entwicklung der Region abgeschätzt werden. Die Ergebnisse der Wirkungsanalyse des vorangegangen BMBF-Projektes sollen auf das Gesamtprojekt übertragen werden, um dessen Nachhaltigkeit zu gewährleisten.  
 
Für die Bewertung des Wasserwirtschaftssystems benötigt man neben der Optimierung von Teilelementen eine ganzheitliche Analyse des Systems. Durch eine ß–kobilanzanalyse (Life Cycle Assessment - LCA) und eine Lebenszykluskostenrechnug (Life Cycle Costing - LCC) werden sowohl die Umweltpotenziale als auch die ökonomischen Konsequenzen ermittelt. Das LCA erfasst und bewertet vollständig die Auswirkungen eines Systems auf seine Umwelt, wohingegen beim LCC die monetären Auswirkungen analysiert und bewertet werden. Mit Hilfe der Technikfolgenabschätzung (TA) werden zusätzlich gesamtwirtschaftliche, soziale, kulturelle und akzeptanzbezogene Aspekte betrachtet und unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten bewertet. Die gesammelten Daten der sozioökonomischen Analyse werden den verantwortlichen Institutionen zur Verfügung gestellt. Diese können in die Datenbank des Geoinformationssystems eingefügt und auch zukünftig zum Zwecke des "Monitorrings" genutzt werden. 
 
Ohne Akzeptanz und angemessene Beteiligung der Zielgruppen an der Planung, Implementierung und Instandhaltung der Wasserversorgungs- und Abwasserentsorgungseinrichtungen kann keine Nachhaltigkeit der Projektmaßnahmen gewährleistet werden. Die Durchführung von Workshops ermöglicht einen Dialog zwischen Vertretern der Bevölkerung und der verantwortlichen Institutionen. Neben dem "Capacity Building"soll die Bevölkerung damit zu einem bewussten Umgang mit der Ressource Wasser motivieren und aktiv am Wasserressourcen-Management beteiligt werden. Ein weiteres Ziel der Workshops stellt der Erfahrungsaustausch zwischen verschiedenen Teilen der Bevölkerung dar. Mit Hilfe der Erarbeitung von "Lessons Learned" und "Best Practices" werden Fehlschläge zukünftig vermieden und Erfolge auf andere Regionen übertragen. Durch die Realisierung von innovativen, angepassten Wasserver- und Abwasserentsorgungsanlagen für hochfrequentierte Einrichtungen (z. B. Krankenhaus, Hotel) sollen das zu Grunde liegende Infrastrukturkonzept und die entsprechenden Anlagen einem breiteren Publikum nahe gebracht werden. Mit der Einbeziehung von Schulen oder Kindergärten könnten Kinder und Jugendliche frühzeitig mit diesen Technologien vertraut gemacht werden.